Seit Jahren entwickelt sich die Schweinemast in eine Richtung die von bewussten Kunden nicht gerne gesehen wird. Die Anzahl an Schweinebauern hat sich in den letzen 23 Jahren um 81 % verringert. Hingegen ist die Anzahl der gemästeten Schweine nur um 25 % zurück gegangen. Das bedeutet natürlich, dass sich die Anzahl der Schweine pro Bauer vervielfacht hat.

Wieso ist das so?
Die Gründe sind vielschichtig und komplex. Zum einen sind mit der EU die Vorschriften in der Tierhaltung strenger geworden. Zum Beispiel dürfen Schweine nicht mehr im selben Stall wie Kühe und Rinder gehalten werden. Zum anderen der niedrige Schweinepreis. Obwohl wir theoretisch eine Selbstversorgung von 101 % in Österreich hätten, werden vor allem Edelteile importiert und Teile wie Innereien, Haut, Knochen und Verarbeitungsfleisch exportiert. Der internationale Preisdruck ist hoch, da in anderen Ländern unter günstigeren Bedingungen produziert werden kann. Unter anderem aus diesen Gründen haben viele Kleinbauern mit der Schweinemast aufgehört.

Schweinemast im Naturpark

Gerade in einer Region wie dem Naturpark Nagelfluhkette wo hauptsächlich Grünlandwirtschaft betrieben wird, hatte der Preisverfall fatale Folgen. Das Angebot an Schweinen die ganzjährig und nicht nur nach dem Alpsommer verfügbar sind, ist momentan noch zu gering für unserer Nachfrage. Als Genossenschaft haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Strukturen für Schweinemäster wieder zu stärken. Mit der verlässlichen Abnahme zu einem fairen Preis wollen wir unsere Mitglieder wieder vermehrt dazu bewegen neben Rinder und Kühen auch ein paar Schweine zu halten. Gerade kleine Strukturen sind für die ländliche Entwicklung und für eine krisensicherer Nahversorgung wichtig.

Zum Nachlesen und Informieren: landschaftleben.at